Treffen sich zwei

Treffen sich zwei

Hanika, Iris

Editorial Btb
Fecha de edición mayo 2010

Idioma alemán

EAN 9783442739769
Libro


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P.V.P.  9,20 €

Sin ejemplares (se puede encargar)

Resumen del libro

Irgendwann trifft es einen und die Liebe schlägt zu. Völlig unerwartet und überraschend. So wie bei Senta und Thomas, beide Single und jenseits der Vierzig. In einer Bar in Kreuzberg begegnen sich der IT-Spezialist und die feinsinnige Geisteswissenschaftlerin, und es ist Liebe auf den ersten Blick. Er ist hingerissen, und sie ist überwältigt. Sie verbringen eine verhei ungsvolle erste Nacht miteinander. Schöner kann es eigentlich nicht sein. Doch kaum ist die Liebe da, kommen auch die Zweifel.


Leseprobe


IM AUGUST IST DIE ZEIT ANGEHALTEN. Die Bäume und Sträucher stehen so selbstgewi in ihrem tiefen Grün, als kennten sie keine andere Gestalt als diese. Die Tage sind hell und hoch, als gäbe es keine Dunkelheit, die Nächte nur ein kurzes Innehalten in der Endlosigkeit des Daseins, in dieser Ewigkeit, im Glück des Sommers. Und auch das Menschenleben ist angehalten. Die Leiber fallen aus sich heraus und liegen aufgelöst in den warmen Tümpeln der stehenden Zeit. Ein gro es innehalten ist der Sommer im August, eine Tür ins Paradies. / DER SOMMER HATTE SPÄT BEGONNEN. Im Mai, im Juni, im Juli war monatelang alles mögliche gewesen, mal Spätherbst, mal Vorfrühling, mal gar nichts; nie hatte das Wetter dem Datum entsprochen. Erst pünktlich mit dem August war es hei geworden, worüber sich ausnahmsweise niemand beschwerte. In der Hitze lösten sich die Konturen auf, da hatten die Körper keine Grenzen mehr. Haut und Luft bestanden aus demselben Stoff, sie rieselten ineinander, als wären sie nur zwei verschiedene Arten von Sand. Und weil au en und innen nicht mehr voneinander zu trennen waren und alle Körper ineinanderströmten, waren sie auch alle miteinander verbunden und wohnten gemeinsam in der Welt, die ihnen doch gehörte. / Drinnen in der Stadt waren spät am Abend die Stra en voll. Überall sa en welche vor den leeren Cafés, aus denen Musik herauswehte und deren Räumlichkeiten sich, da das Bild von Menschenleibern ungestört war, in ihrer ganzen Schönheit präsentierten. Die Leiber schlenderten derweil drau en vorbei und präsentierten nun ihre Schönheit. Und wenn sie keine zu präsentieren hatten, war's ihnen auch egal. Wo sich alles auflöste, wurden nicht einmal mehr die Vorschriften für vorzeigbare leibliche Schönheit eingehalten; und daran das Erstaunlichste war, da sich auch hierüber niemand beklagte. Es war eine erhabene Zeit. Die Tage wollten nicht enden, und die Nächte waren schon wie das Glück, einfach blo , weil sie Nächte waren. Und alle Menschen waren Brüder und Schwestern, die sich in ihrer Gleichartigkeit erkannten und an ihren Unterschieden erfreuten. Zudem war es die Zeit, in der alle in einem fort an die Möglichkeiten der geschlechtlichen Vermischung dachten, weil sie sich sowieso immerzu die Kleider vom Leibe rei en wollten. / / In so einer aufgeprickelten Augustnacht war es, da seine Augen zum ersten Mal angekrochen kamen und durch ihre hindurch ins Herz hinunter ihr fuhren und gleich weiter. So war das auch später immer: Seine Augen kamen von irgendwoher angekrochen, über den Tisch oder von unter dem Betttuch oder von der anderen Stra enseite her. Meistens krochen sie aber einfach in ihrem Hirn herum. Da kamen sie dann aus dem Erinnerungssalzstock, den sie doch atombombensicher zubetoniert glaubte, und das wurde ihr ein gro es Problem, da sie seine Augen nicht schlie en konnte, sondern sie vielmehr sofort wieder angekrochen kamen, wenn sie die ihren schlo , und sogleich in ihr Herz hinunterrutschten und weiter durch sie hindurch und sie kraulten und von innen auflösten wie an diesem ersten Abend im erhabenen August, in dem sie schon von au en und sowieso aufgelöst war. / ER WAR NICHT SO POETISCH, wenigstens nicht in Worten. Er erzählte ihr später immer wieder, da er das nie vergessen werde, wie er sie zum ersten Mal sah, und wie seine Hypophyse sofort zu eiern begonnen habe, eben als er sie sah, weil sie so aussah wie ... ja, eben so, wie sie aussieht. So schön und so frisch und so ... ach. Es sei praktisch wie ein Algorithmus gewesen, denn er habe sie, kaum da er sie zum ersten Mal gesehen hatte, einfach blo haben wollen und an sonst gar nichts mehr denken können. "Ich hätte dich so gerne gleich mit nach Hause genommen, ich wollte nicht mal mehr mein Bier austrinken", sagte er ihr, nachdem sie schon ein paarmal bei ihm zu Hause gewesen war und er auch bei ihr. Dann verstummte er, dafür krochen seine Augen von unten her über ihr Gesicht und in


Rezension

Iris Hanika ist mit ihrem ersten Roman eines der klügsten Bücher über die Liebe seit langem gelungen. Brigitte


Autorenportrait

Iris Hanika, geboren 1962 in Würzburg, lebt seit 1979 in Berlin. Sie war feste Mitarbeiterin der Berliner Seiten der FAZ und führte eine Chronik im Merkur . 2006 erhielt Iris Hanika den Hans Fallada Preis.





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