Paul Celan. Eine Biographie

Paul Celan. Eine Biographie

Felstiner, John

Editorial Beck
Fecha de edición enero 2010 · Edición nº 1

Idioma alemán

EAN 9783406611315
431 páginas
Libro encuadernado en tapa blanda


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P.V.P.  22,40 €

Sin ejemplares (se puede encargar)

Resumen del libro

John Felstiners Annäherung an Leben und Werk Paul Celans hat durch ihre Sensibilität und Behutsamkeit Aufsehen erregt. Er folgt dem Lebensweg Celans von der Kindheit in der deutsch-jüdischen Bukowina bis zum Freitod am 20. April 1976 in Paris. Zugleich führt er den Leser in das Werk Celans ein, schärft sein Gehör für den einzigartigen Ton der Gedichte und seine Aufmerksamkeit für ihren Bedeutungsreichtum.

Leseprobe

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"Verlust und die Muttersprache
(1920 - 1943)

'Vor allem entschuldige mir, bitte, das Nichtschreiben. Eine Motivierung für dasselbe habe ich auch nicht.' Das früheste erhaltene Schriftstück von der Hand Paul Antschels (den Namen Paul Celan gab er sich erst nach dem Krieg), ein Brief an seine Tante, beginnt mit einer bekannten Bitte. Es ist Januar 1934, zwei Monate nach Pauls Bar Mizwa, und Tante Minna, die in seiner Kindheit mit in der Familie Antschel gelebt hat, ist soeben nach Palästina ausgewandert. 'Also, pardonnez-moi, bitte!' fährt er fort, seine Schwäche für andere Sprachen als das heimatliche Deutsch verratend. Sodann erzählt er von der Zeugnisvergabe und da er 'von Rechtswegen' der erste in seiner Klasse hätte sein sollen, nicht der zweite. Zur Erklärung dieses Mi geschicks verweist er (mit komischer, pseudojuristischer Formulierung und Betonung) auf seine 'Angehörigkeit zum jüdischen Zweig der semitischen Rasse': 'Ja, was den Antisemitismus in unserer Schule betrif ft, da könnte ich ein 300 Seiten starkes Buch darüber schreiben.' Er berichtet der Tante, da er eigentlich auch jetzt nicht geschrieben hätte, aber: 'Leider habe ich heute nicht in die Schule gehen können, da ich gestern am Eis gefallen bin und mir den Popo tüchtig zerschlagen habe.' Zuletzt erkundigt er sich nach den Sprachkenntnissen der Tante: 'Und wie geht's mit den Sprachen? Speake-you English? Und Hebräisch?'
Das kindersprachliche 'Popo' fügt sich seltsam zu dem scharfen Ohr des Jungen für den Rassejargon - 'der jüdische Zweig der semitischen Rasse'. Dasselbe Ohr hinderte nach Hitlers zwölfjährigem Reich den Dichter, in seinen Schriften jemals wieder das Wort 'Rasse' zu gebrauchen. In Pauls Brief vom Januar 1934 fällt die angehende Judenverfolgung in der Heimat mit der Übersiedlung der Tante nach Palästina zusammen. Die leichte Spannung wird durch Pauls spa hafte Manier gelindert - 'ein 300 Seiten starkes Buch' -, aber sie wird den nicht verlassen, der während und nach der Kat astrophe in Europa blieb.





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