Im Winter der Löwen

Im Winter der Löwen

Wagner, Jan Costin

Editorial Eichborn
Fecha de edición septiembre 2010

Idioma alemán

EAN 9783821807584
Libro


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P.V.P.  20,60 €

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Resumen del libro

Wie jedes Jahr seit dem Tod seiner Frau rüstet sich Kimmo Joentaa für die Einsamkeit der finnischen Weihnachtstage mit einem Glas Milch und einer Flasche Wodka. Aber es kommt anders. Erst steht Larissa vor der Tür, eine schmale, strohblonde Prostituierte, die sich kurzerhand bei ihm einquartiert und auch sonst genau wei , was sie will. Dann wird ein langjähriger Kollege, ein Gerichtsmediziner, erstochen aufgefunden. Als wenig später Finnlands berühmtester Talkmaster, Kai-Petteri Hämäläinen, einem Anschlag nur knapp entkommt, sto en die Ermittler auf eine rätselhafte Verbindung: Der Gerichtsmediziner war einige Wochen vor seinem Tod Gast in Hämäläinens Show. Kimmo Joentaa beginnt, über die verschiedenen Gesichter des Todes nachzudenken. Und über die Frage, warum eine Talkshow, die für das Millionenpublikum an den Bildschirmen nichts weiter war als gute Unterhaltung, in einem Zuschauer die Wut auslöst, die ihn zum Mörder macht. Der Moderator plant unterdessen medienwirksam seine Rückkehr auf die gro e Bühne - und der Täter lauert auf seine zweite Chance.


Leseprobe

"24. - 26. Dezember 1 Kimmo Joentaa hatte vorgehabt, den Weihnachtsabend allein zu verbringen, aber es kam anders. Er hatte sich frühzeitig für den 24. Dezember, wie in den Jahren zuvor, zum Dienst eingetragen und verbrachte den Tag im stillen, ausgestorben wirkenden Polizeigebäude. Sundström weilte im Ski-Urlaub, Grönholm in Erfüllung eines lange gehegten Traumes in der Karibik, und Tuomas Heinonen ging gegen Nachmittag, um den Weihnachtsbaum zu schmücken und für die Familie die Kluft des Weihnachtsmannes überzustreifen. Er würde erreichbar sein im Falle eines Einsatzes, aber es gab keinen. Joentaa erledigte Schreibarbeiten, die auch hätten warten können. Im Radio lief weihnachtliche Musik. Violine, Klavier und die klaren hohen Stimmen eines Kinderchores. Anschlie end klärte ihn ein Philosoph und Theologe in sachlichem Ton darüber auf, dass Jesus Christus im Sommer geboren worden war. Joentaa hielt kurz inne und versuchte, sich auf die Stimme im Radio zu konzentrieren, aber es lief schon wieder Musik, eine Art Weihnachts-Rap. Er runzelte die Stirn und wendete sich wieder dem Blatt Papier zu, das vor ihm lag. Am frühen Abend schlenderte er durch die weite Halle in die Cafeteria, die im Dunkel lag. Licht spendete nur der rot und golden geschmückte Baum, der neben dem Getränkeautomaten stand. Jenseits der Scheiben schneite es. Joentaa setzte sich an einen der Tische. In einer Schale lagen Kekse. Sterne aus Teig. Joentaa nahm sich einen, schmeckte den Ahornsirup auf der Zunge, roch den Duft der Tannennadeln und sah im Eingangsbereich neben dem Empfang eine Frau stehen, die ihm merkwürdig erschien. Sie stand reglos. Joentaa wartete eine Weile, aber die Frau rührte sich nicht und schien sich nicht darüber zu wundern, dass der Empfang nicht besetzt war. Ebenso wenig störte sie sich daran, dass die uniformierten Polizisten, die ab und zu vorübereilten, nicht auf die Idee kamen, sie nach ihrem Anliegen zu fragen. Die Frau betrachtete den Schneefall hinter dem Glas. Sie war klein und schmal, etwa Mitte zwanzig. Sie hatte lange, strohblonde Haare und kaute an einem Kaugummi. Sie stand unvermindert reglos, während Joentaa auf sie zuging, und auch, als er vor ihr stand und ihren Blick suchte. "Entschuldigung?", sagte er. Die junge Frau wandte sich von den Fenstern ab. Ihre Wangen waren gerötet und geschwollen. "Kann ich ... alles in Ordnung?", fragte Joentaa. "Vergewaltigung", sagte die Frau. "Das ...""Ich bin vergewaltigt worden und möchte das zur Anzeige bringen, du Idiot.""Entschuldigung. Kann ich ... lassen Sie uns erst mal in mein Büro gehen ...""Ari Pekka Sorajärvi", sagte die Frau. "Lassen Sie uns ...""So hei t der Mann, den ich anzeigen möchte.""Kommen Sie", sagte Joentaa und versuchte, voranzugehen, aber die Frau rührte sich nicht. Ihre Stimme klang sanft, als sie sagte: "Ich würde gerne bald nach Hause gehen. Können Sie nicht alles hier notieren?""Nein ... das geht leider nicht ... eigentlich müssten das ohnehin Kollegen von mir machen ... ich könnte Ihre Aussage aufnehmen und dann weiterleiten, aber ich muss sie in jedem Fall in den Computer eingeben." Sie schien kurz zu zögern, dann folgte sie ihm zum Aufzug. Im dritten Stock brannte schwaches Neonlicht. Aus einem Büro drang meckerndes Lachen. "Gruselig hier", sagte sie. "Einige Lampen sind kaputt, sonst ist es heller", sagte Joentaa. "So, so", sagte die Frau und schien zu lächeln. Joentaa war sich nicht sicher. "Waren Sie ... im Krankenhaus?", fragte Joentaa. "Im Krankenhaus?""Ja ...", sagte Joentaa. "Halb so wild", sagte sie. "Ich ... könnte Sie später hinfahren", sagte Joentaa. "Es ist ... möglicherweise könnten auch noch ... Spuren sichergestellt werden, die in einem späteren Verfahren wichtig ...""Sie sollen einfach den Schei in den Computer tippen, und dann gehe ich nach Hause.""Entschuldigung.""Sie müssen sich nicht für alles und jedes entschuldigen." Joentaa nickte und führte sie in sein Büro. Der Computerbildschirm flimmerte. Die rote Kirche von Lenganiemi, hinter der Sanna begraben lag. Hinter den Fenstern war die Welt dunkel und wei . Die Frau sah ihn abwartend an. "Entschuldigung. Setzen Sie sich doch", sagte Joentaa. "Könnten Sie bitte aufhören, sich für alles und jedes zu entschuldigen?""


Rezension

"Feinfühlig, kritisch und mit Sogwirkung!" (Elle, 3/2009) "Jan Costin Wagner zeigt ... wie aus kleinen Gesten gro e Tragödien, aus verletzten Menschen Mörder werden. Gro artig!" (Freundin, 2/2009) "Auf maximale Spannung reduziert ... Mankell und Co. Müssen sich warm anziehen." (Tobias Becker, Spiegel Online, 30. März 2009) "Man könnte es in frohgemuter Übertreibung einmal so sagen: Die besten Krimis aus Skandinavien schreibt ein Deutscher, nämlich Jan Costin Wagner ... Sie alle sind eine Mischung aus schönen Charakterstudien und Kriminalfall, aus psychologischem Roman und Nordland-Krimi ... Und ohne Übertreibung lässt sich sagen: So gut wie ein Wallander-Krimi ist 'Im Winter der Löwen" allemal." (Gerrit Bartels, Tagesspiegel, 12. Februar 2009) "Es wird, so viel sei verraten, ein packendes Endspiel, das Wagner in äu erster Verknappung der Erzählmittel imposant und souverän inszeniert. Zugleich ist es ein moralisch integres und zeitgemä es Lehrstück über die Frage, ob der Mensch überhaupt zu anderem und Besserem fähig ist, als der Wolf des Menschen zu sein." (Hendrik Werner, Die Welt, 2. März 2009) "Niemand schreibt in Deutschland bessere Krimis als Jan Costin Wagner." (Carsten Schrader, U-mag, 2/2009) "Wagner erzählt in der ihm eigenen behutsamen und nuancenreichen Sprache, die den Lesern nicht nur die Psyche seiner Figuren nahebringt, sondern auch die Schönheit Finnlands." (Alexander U. Martens, Focus, 9. Februar 2009) "Diesem Krimi verfällt man bereits nach wenigen Seiten." (Für Sie, 17. März 2009) "Das Ende an den Anfang: am Ende des Buches war ich glücklich, dass ich Jan Costin Wagner weiterlesen kann. Ich werde mir die beiden vorherigen Krimis kaufen und sie verschlingen ... Was kann man Schöneres über ein Buch sagen, als dass man zwei Tage und zwei Nächte liebend gern mit ihm verbracht hat." (Christine Westermann, WDR 2, 22. Februar 2009) "Auch der dritte Roman des in Frankfurt geborenen Wahlfinnen Wagner um seinen melancholischen Antihelden Joentaa ist stimmig und grandios geschrieben. Unbedingt lesen, solange es noch kalt ist!" (TV Spielfilm, 20. März 2009) "Jan Costin Wagner wurde für 'Nachtfahrt" und 'Eismond" mit Preisen überhäuft: Seine Thriller um den finnischen Polizisten Kimmo Joentaa erreichen eine literarische Qualität, die sich vom üblichen Niveau des Krimi-Genres deutlich abhebt." (Playboy, 2/2009) "Wagner, derzeit der strahlendste Stern am deutschen Krimi-Himmel, hat ein absolutes Meisterwerk geschrieben, abgründig, psychologisch, atemberaubend. Man soll es zwar nicht überstrapazieren, aber wenn"s doch wahr ist: Besser als Mankell!" (Stephanie Lamprecht, Hamburger Morgenpost, 12. Februar 2009) " ... traumhaft souveräne Sprache, unterkühlt und schimmernd wie der Neuschnee in Turku." (Stern, 8. April 2009) "Jan Costin Wagner krempelt das bekannte Whodunnit-Schema auf links und begeistert mit einem melancholischen Spannungsroman der 1A-Klasse." (Jan Drees, Bücher, 2/2009) "Wie immer in den brillanten Finnland-Krimis des Ausnahmetalents Jan Costin Wagner geht es nicht um ein schnödes Whodunnit - sondern um das Ausleuchten trüber Seelengründe." (Neon, 2/2009) "Atemberaubende Story" (Joy, 2/2009) "Menschlich und sehr bewegend." (TV Movie, 14. März 2009) "Ein glänzender Finnland-Krimi des deutschen Ausnahmetalents!" (Annabelle, 3/2009) "Jan Costin Wagner ist einer, der uns das Gruseln lehrt ... Er ist ein Spannungsschreiber der Meisterklasse ... Jan Costin Wagner gelingt es, in seinen Krimis das Unfassbare, den Mord, fassbar zu machen." (Margarete Kreuzer, RBB Stilbruch, 12. Februar 2009)


Autorenportrait

Jan Costin Wagner, geboren 1972 in Langen bei Frankfurt am Main geboren. Sein Kriminalroman "Nachtfahrt" wurde 2001 mit dem Marlowe-Preis ausgezeichnet.

Biografía del autor

Jan Costin Wagner, Jahrgang 1972, lebt als freier Schriftsteller und Musiker bei Frankfurt am Main und in Finnland, seiner zweiten Heimat. Unlängst erschien seine erste Songwriter-CD. Seine Romane wurden vielfach ausgezeichnet (Deutscher Krimipreis, Nominierung zum Los Angeles Times Book Prize) und in 14 Sprachen übersetzt.<br>





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