Editorial Wallstein
Fecha de edición febrero 2017 · Edición nº 1
Idioma alemán
EAN 9783835319844
160 páginas
Libro
encuadernado en tapa dura
Im Januar 1923 erschoss die einundzwanzigjährige Germaine Berton einen Wortführer der rechtsnationalen "Action Française" und versuchte anschließend, sich selbst zu töten. Dieser politische Mord erschütterte die Dritte Republik und ist bis heute in Frankreich ein kontrovers diskutierter Kriminalfall. Die junge Frau hatte eigentlich den Kriegstreiber, Monarchisten und Antisemiten Léon Daudet töten wollen, um mit einem Fanal den Tod des Sozialisten und Pazifisten Jean Jaurès zu rächen, der im Sommer des Jahres 1914 ermordet worden war. Sie sah in den nationalistischen Kriegstreibern die wahren Schuldigen an dem großen Gemetzel. Der Strafprozess wurde zum politischen Tribunal und endete mit einem Freispruch.
In hohem Tempo und mit expressionistischer Wucht erzählt Yvan Goll das Leben der Germaine Berton und schildert, wie sie sich radikalisierte und schließlich existentiell zur Tat getrieben wurde. Atemlos wird auch der Prozess geschildert, während vor den Türen des Gerichts die erregten Massen das Urteil erwarten.
Golls fesselnder Bericht erschien 1925 in der von Rudolf Leonhard herausgegeben legendären Buchreihe "Außenseiter der Gesellschaft" im "Verlag die Schmiede" in Berlin. Die Neuausgabe verwendet den von Georg Salter gestalteten historischen Umschlag.
Autorenportrait
Yvan Goll, geb. 1891 in Saint-Die/Vogesen, gilt als deutsch-französischer Klassiker des 20. Jahrhunderts. Jurastudium in Straßburg, mußte als Deutsch-Franzose 1914 ins Schweizer Exil fliehen. Dort begegnet er den Dadaisten, die ihn wesentlich prägten. Freundschaftliche Beziehungen zu James Joyce, Stefan Zweig und Hans Arp. 1919 ging er nach Paris, wo er einer der Wortführer der surrealistischen Bewegung wurde. Yvan Goll starb am 27. Februar 1950 in Paris.
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