Südostpolen nach der Wende. In einem Dorf bei Dukla verrottet die frühere LPG, und das kleine soziale Universum gerät aus den Fugen. Wer nicht mehr fortkommt, bleibt am Fenster sitzen wie die alte Frau, die noch heute ihre Töchter auf dem Wiesenweg davongehen sieht, oder wie Herr Lewandowski, der im ungeheizten Zimmer vor dem Foto seiner Frau von Warschau träumt.
Ein liebevoll-spöttischer Blick ruht auf den Menschen, deren Lebensträume und Tragödien mit sparsamen Strichen nachgezeichnet werden.
Rezension
"Wie schon in Dukla sind die Passagen über die An- und Abwesenheit des Lichts die einprägsamsten und schönsten, zart im Kontrast zu den drastisch klangvollen - Formulierungen, die für den Rest der Realität Verwendung finden. Man könnte glauben, da die Welt dort tatsächlich so galizisch, so zauberhaft und so dreckig ist. Aber realistisch betrachtet, ist nur das Buch so." Die Zeit
Personenportrait
Andrzej Stasiuk, der in Polen als wichtigster jüngerer Gegenwartsautor gilt, wurde 1960 in Warschau geboren, debütierte 1992 mit dem Erzählband "Mury Hebronu" (Die Mauer von Hebron) , in dem er über seine Gewalterfahrung im Gefängnis schreibt. Stasiuk wurde 1980 zur Armee eingezogen, desertierte nach neun Monaten und verbü te seine Strafe in Militär- und Zivilgefängnissen. 1986 zog er nach Czarne, ein Bergdorf in den Beskiden.
Er ist freier Mitarbeiter bei der Zeitschrift "Czas Kultury" und bei der Wochenzeitung "Tygodnik Powszechny".
2002 erhält er den von den Partnerstädten Thorn(Polen) und Göttingen gemeinsam gestifteten Samuel-Bogumil-Linde-Literaturpreis.
Andrzej Stasiuk (born 25 September 1960 in Warsaw, Poland) is one of the most successful and internationally acclaimed contemporary Polish writers, journalists and literary critics. He is best known for his travel literature and essays that describe the reality of Eastern Europe and its relationship with the West.
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