Resumen del libro
Für meine Generation war er das Erdbeben der Epoche und seit Luther das grö te deutsche Sprachgenie" - mit diesen Worten fasst Gottfried Benn seine Bewunderung für Nietzsche zusammen. Und mit dieser Bewunderung, die freilich auch stets Momente der Kritik enthält, steht er nicht allein: Ob Hofmannsthal, Rilke oder George, ob Hermann Hesse oder Thomas Mann - kaum einer der modernen Autoren konnte sich der Faszination entziehen, die von Nietzsches Person wie von seinen Texten ausstrahlt, von "gro en Denkern" wie Martin Heidegger ganz zu schweigen. Und Nietzsches Wirkung hält unvermindert an, wie seine unbekümmerte Rezeption in der neueren französischen Philosophie bestätigt. Volker Gerhardt gibt eine umfassende Darstellung von Nietzsches Leben und Werk, die sich den Frühschriften ebenso ausführlich widmet wie den gro en Visionen des Spätwerks. Sein konsequenter Verzicht auf die Fachterminologie der Schulphilosophie ermöglicht jedem Leser einen direkten Zugang zur Gedankenwelt Nietzsches, die weit mehr zu bieten hat als "Übermensch" und "Willen zur Macht", als "Umwertung aller Werte" und "Ewige Wiederkehr des Gleichen".
Autorenportrait
Volker Gerhardt wurde 1944 geboren. Er promovierte 1974 und habilitierte 1984. 1985 war er Professor für Philosophie in Münster, 1986 hatte er eine Gastprofessur an der Universität Zürich, von 1988 bis 1992 war er Leiter des Instituts für Philosophie an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Seit Oktober 1992 ist er Professur für Praktische Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, leitet den DFG-Beirat zur Förderinitiative Bioethik und gehört dem Nationalen Ethikrat an. 1999 hat er mit der Selbstbestimmung eine lebenswissenschaftlich fundierte Begründung der Ethik vorgelegt, der 2001 mit der Individualität die Skizze eines neuen Systems der menschlichen Welterfahrung folgte.