Der Hauslehrer. Geschichte eines Kriminalfalls

Der Hauslehrer. Geschichte eines Kriminalfalls

Hagner, Michael

Editorial Suhrkamp
Fecha de edición abril 2012 · Edición nº 1

Idioma alemán

EAN 9783518463390
280 páginas
Libro encuadernado en tapa blanda


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P.V.P.  13,80 €

Sin ejemplares (se puede encargar)

Resumen del libro

Im Oktober 1903 findet in Bayreuth ein aufsehenerregender Kriminalproze statt. Der 23jährige Jurastudent Andreas Dippold ist angeklagt, als Hauslehrer seine beiden Schüler körperlich so sehr gezüchtigt zu haben, da einer der Jungen an den Folgen der Mi handlung starb. Der Hauslehrer beharrt auf der Rechtmä igkeit seines Tuns, weil sich seine Zöglinge dem Laster der Onanie hingegeben hätten. Die gro bürgerlichen Eltern - der Vater steht an der Spitze der Deutschen Bank - setzen alle Einflu hebel in Bewegung, um den Angeklagten als gemeingefährlichen Sexualstraftäter hinzustellen. Das Gericht bewahrt sich seine eigene Sicht und verurteilt Dippold zu acht Jahren Zuchthaus. Es folgt ein Aufschrei der Empörung, Proze beobachter und die breite Öffentlichkeit sind ob des aus ihrer Sicht zu milden Urteils entsetzt. Eine erregte Auseinandersetzung in den Zeitungen des Kaiserreichs beginnt, an der sich auch angesehene Publizisten wie Maximilian Harden beteiligen.
Gestützt auf zahlreiche Quellen und die Gerichtsakten erzählt Michael Hagner zunächst die Geschichte des Hauslehrers, der Jungen und der Eltern bis zum Proze . Im Anschlu daran untersucht er die Praktiken der Justiz, der Medizin und der Medien, die aus dem vielschichtigen Geschehen einen exemplarischen, nur noch partiell mit den realen Vorgängen übereinstimmenden Fall konstruieren - einen Skandal, der zu heftigen Debatten in Pädagogik, Kriminologie, Psychiatrie und Sexualwissenschaft führt und am Ende als klassisches Beispiel von Erziehersadismus ("Dippoldismus") in den Lehrbüchern abgelegt wird.

Souverän setzt sich Hagner über die Grenze zwischen Erzählung und wissenschaftlicher Abhandlung hinweg und zeichnet ein düsteres Bild: von der Kompromi losigkeit der Erziehung, den Ansichten der gebildeten Kreise Deutschlands zu Pädagogik und Bildung, Sexualität und Bestrafung, Normalität und Perversion sowie nicht zuletzt von den Wissenschaften vom Menschen, die hier eine eher zwielichtige als aufklärerische Rolle spielen. Eine beklemmende Geschichte. Ein zeitloses Lehrstück.
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Michael Hagner, geb. 1960, ist Professor für Wissenschaftsforschung an der ETH Zürich.





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