Reinhard Mehring legt die grundlegende Biographie Carl Schmitts vor, der bis heute neben Martin Heidegger und Max Weber der weltweit am meisten rezipierte deutsche Denker des 20. Jahrhunderts ist. Ein meisterhaftes Buch über eine geradezu Shakespeare'sche Gestalt im Zentrum der deutschen Katastrophe.
Ein "wei er Rabe" - so hat Carl Schmitt sich selbst gern wahrgenommen. Der neidbeladene junge Mann aus einfachen Verhältnissen bahnt sich dank seiner brillanten Fähigkeiten den Weg bis an die Spitze der deutschen Rechtswissenschaft - und wird doch nie heimisch im Establishment der Gelehrten und Geachteten. Während er in seinen Schriften den liberalen Rechtsstaat als Verfassungsfassade demontiert und die Legitimität der Diktatur auslotet, jagen ihn Dämonen: sein wilder Antisemitismus, eine selbstzerstörerische Sucht nach Sexualität, das tiefsitzende Ressentiment gegen die Selbstgefälligkeit jeder bürgerlichen Existenz.
So ist er disponiert, als die Nationalsozialisten die Macht ergreifen. Er bricht mit seinen jüdischen Freunden, hält Adolf Hitler juristisch den Steigbügel und "verstrickt" sich tief. Doch schon 1936 kommt er durch Intrigen zu Fall. Nach dem Krieg lebt er zurückgezogen in seiner sauerländischen Heimat und wird zu einer diskreten Schlüsselfigur der intellektuellen Szene. Seine radikalen Theorien über Freund und Feind, Legalität und Legitimität, den Begriff des Politischen werden in alle wichtigen Weltsprachen übersetzt und von erzkatholischen Konservativen gleicherma en intensiv gelesen wie von den kommunistischen Revolutionären der Dritten Welt.
Reinhard Mehring, geb. 1959, Studium der Philosophie, Germanistik und Politikwissenschaft in Bonn und Freiburg. 1989 bis 1990 Lehrauftrag Politikwissenschaft; 1991-1993 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Rechtsphilosophie, Staats- und Verwaltungslehre der Universität Würzburg; 1993-2000 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Rechts- und Sozialphilosophie der Humboldt-Universität zu Berlin. Habilitation, seitdem Privatdozent am Institut für Philosophie der Humboldt-Universität zu Berlin.
Carl Schmitt (1888-1985) es uno de los más destacados pensadores alemanes en el ámbito de la Teoría del Estado y la Ciencia Polítca. Durante los años de la República de Weimar, su Teoría de la Constitución (1928) y otras obras, como La dictadura (1921), El concepto de lo polítco (1928), Legalidad y legitimidad (1932), etc., tuvieron un gran influjo en el pensamiento político occidental, contribuyendo a la crisis de la teoría politica liberal. En su prolongada vida publicó numerosas obras, buena parte de ellas traducidas al español. Entre ellas, Editorial Tecnos ha publicado La defensa de la Constitución; Sobre los tres modos de pensar la ciencia jurídica; Catolicismo y forma política, y Ensayos sobre la Dictadura 1916-1932.
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